Die aktuellsten Pressemitteilungen und Berichterstattungen des Vereins finden Sie hier. Umfangreiche Informationen zu den Vereinsprojekten mit aktuellen und archivierten Berichten sind den Projekten hinterlegt.

Der Klimawandel ist eine sehr ernste Bedrohung. Er gehört zu den größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Seine Auswirkungen sind vielfältig.
Der Klimawandel kann zu weniger Wasser und schlechterer Wasserqualität führen. Insbesondere der Zugang zu sicherem Trinkwasser ist vielfach gefährdet. Das bekam auch der Rheingau in den letzten Jahren zu spüren: Die ausreichende Versorgung mit hygienisch einwandfreiem Trinkwasser war mehrfach nicht gewährleistet. Es ist zu befürchten, dass sich insbesondere in solchen Regionen wie dem Rheingau, die bereits heute zeitweise unter Wasserstress stehen, die Lage weiter verschlechtern wird.
Der beste Weg, um diesen Bedrohungen zu begegnen, ist eine eigene, unabhängige und sichere Versorgung mit gutem Trinkwasser, so wie das in der Gemeinde Kiedrich der Fall ist: Bereits seit vielen Jahren trinken die Kiedricher Bürger hochwertiges Quellwasser aus dem Taunus. Und sie sind sich ihres Privilegs bewusst.
Daher sprachen sich die Kiedricher beim Bürgerentscheid mit großer Mehrheit gegen den Bau von Windkraftanlagen auf ihrem Wasserreservoir aus. Sie wollten es nicht anderen überlassen, darüber zu befinden, ob Bau und Betrieb von Windkraftanlagen ihre Trinkwasserversorgung gefährden.
Das deutliche Votum der Kiedricher Bürger verstehen wir als einen Weckruf an die anderen Rheingauer Kommunen, ihre eigene Wasserversorgung einmal kritisch zu hinterfragen: Schließlich wäre es ja auch bei ihnen möglich, das Uferfiltrat aus dem Rhein durch Taunuswasser zu ersetzen, wie Prof. Dr. Franz Michels bereits 1969 aufzeigte.
Seine Abhandlung “Bisher nicht genutzte Möglichkeiten, größere Trinkwassermengen im Rheingau zu gewinnen” wurde in den Jahrbüchern des Nassauischen Vereins für Naturkunde veröffentlicht und ist diesem Schreiben beigefügt.
Aus aus dieser Veröffentlichung sind die folgenden Sätze zitiert:
“So entstanden die berühmten Wiesbadener tiefen Wassergewinnungsstollen. Sie liefern zusammen normalerweise 12.000 Kubikmeter besten Trinkwassers in die Stadt.”
“Ich selbst hatte die Ehre und große Freude, dass im östlichen Taunus eine ganze Reihe meiner Vorschläge erfolgreich durchgeführt wurden, u.a. besonders für Bad Homburg, wodurch für Bad Homburg allein etwa 6.000 Kubikmeter täglich bei normaler Förderung und nahezu 10.000 m³/tgl. bei Spitzenbedarf neu hinzugewonnen wurden.”
“Der Wiesbadener Raum ist weitgehendst für Wassererschließung durch Stollen ausgelastet, desgleichen der östliche Taunus, in dem aus etwa 15 Stollen täglich etwa 15.000 bis 16.000 m³ den Gemeinden Bad Homburg, Oberursel, Bad Soden, Friedrichsdorf, Kronberg, Schönberg, Falkenstein, Königstein und Ansbach zulaufen.”
“Nur der Rheingau läßt dieses große Geschenk der Natur unbeachtet schlummern, aus diesem Teil des Taunus (Rheingautaunus vom Walluf-Bach bis Rheintaldurchbruch) mit einigen Stollen (3 bis 5) Wasser von allerbester Beschaffenheit in einer Menge von 7.000 bis 10.000 Kubikmeter täglich durchschnittlich, in der Spitze bis zu 15.000 m³ und mehr zu gewinnen.”
Die Fördermengen aus dem Taunus würden ausreichen alle Bewohner des Rheingaus mit “bestem Trinkwasser” zu versorgen und – darüber hinaus – unabhängig zu machen von den Bedrohungen des Klimawandels. Daher fordern wir die Adressaten dieses Schreibens auf, für die Bewohner des Rheingaus eine eigene Trinkwasserversorgung mit Wasser aus dem Taunus in Angriff zu nehmen. Die Zeit drängt.

Der Stadtbildverein setzt sich für die Erhaltung unserer 1000jährigen Kulturlandschaft ein und lehnt daher entschieden jegliche Bebauung des Taunuskammes und der Gemarkung Eltvilles mit Windrädern ab. Den windgeschädigten Wald auf dem Taunuskamm wieder aufzuforsten, die grüne Lunge wieder herzustellen und Wasser im Boden zu binden, ist ein eindeutig besseres ökologisches Signal, als noch mehr Wald zu zerstören, um in dieser schlecht zugänglichen Region neue Zugangswege zu bauen und Windräder aufzustellen, deren Entsorgung auf wackeligen Füßen steht.
Eine Region mit der höchsten Denkmaldichte Deutschlands darf nicht für Windräder geopfert werden. Natürlich bekennt sich der Vereinsvorstand zur Energiewende, wir sind allerdings der Meinung, dass man die Energieerzeugung auf viele Schultern verteilen sollte. In unserer sonnenverwöhnten Region könnte jeder Eltviller ein Balkonkraftwerk, Solar auf dem Dach, oder auf dem Grundstück haben, so dass ohne Landschaftsverschandelung Strom erzeugt wird. Die Hochschule Geisenheim zeigt am Beispiel Agri Photovoltaik, dass es möglich ist in Bereichen, wo die Sicht nicht wesentlich beeinträchtigt wird, eine Beschattung der Weinberge mit Solar als gute Alternative einzusetzen. (s. Foto) Die weitere Entwicklung der alternativen Energien wird auch in den nächsten Jahren eine sprunghafte Entwicklung nehmen.
Wir kämpfen für unsere Region, die vom Tourismus lebt, vom Weinbau, von Menschen, die hier Erholung und vielleicht noch ein Stück heile Welt suchen.